Das Grundkonzept fusst auf der geschichtlichen Entwicklung des Ortszentrums von Au. Historisch belegt sind die Hauptstrasse Richtung St. Margrethen sowie die nach Norden bergauf führende Strasse Richtung Appenzell. Zusammen mit dem Littenbach bilden sie ein Dreieck in dem sich seit jeher alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde befinden. Durchquert wird das Trigon durch eine sekundäre Achse, die über das Areal hinaus Richtung Berneck im Süden und Richtung Bahnhof im Norden führt. Um diese Achse herum sind sowohl Kirche und frühere Schule in einer freien Anordnung platziert, wobei beide Gebäude über die Jahrzehnte hinweg baulich-räumliche Transformationsprozesse erfahren haben.
Die städtebauliche Struktur innerhalb des Dreiecks wird im Konzept wieder aufgegriffen. Dadurch wird die kaum vorhandene Achse aufgewertet an der die öffentlichen Gebäude wie Gasthaus Engel, katholische Kirche und das neue Gemeindehaus zu liegen kommen. Sämtliche im südlichen und östlichen Bereich entstehenden Gebäude werden in ein orthogonales Raster eingebunden, das sich an der Mehrzweckhalle orientiert. So verzahnt sich die bauliche Struktur zum Strassenraum der Hauptstrasse hin und lässt dennoch eine Durchlässigkeit zwischen den Gebäuden entstehen. Das neue Gemeindehaus liegt an prominenter Stelle am Dorfplatz und ist entsprechend seiner wichtigen Nutzung aus der Orthogonalität herausgedreht. Das siebengeschossige Volumen ist gegliedert in ein öffentliches Erdgeschoss mit grosszügiger Halle und Empfangsbereich. Die Raumschichten gruppieren sich windmühlenartig um den zentralen Kern, die Obergeschosse sind entsprechend konfiguriert. Als Sonderräume sind im Kernbereich Sitzungszimmer organisiert, die durch ihre Lage geschossunabhängig genutzt werden können.
Auftragsart
Wettbewerb 2017
Auftraggeber
Primarschulbehörde Weinfelden/TG
Standort
Au/CH
Nutzung
Verwaltung, Wohnen, Handel, öffentlicher Raum
Planungszeit
2017
Gebäudevolumen (SIA 416)
ca. 79’100 m3
Geschossfläche (SIA 416)
ca. 23’600 m2
Projektteam
Carlos Martinez, Matthias Waibel, Tobias Schnell, Arik Stähli