Ortsbauliches und architektonisches Konzept
Das durch das umfangreiche Raumprogramm bedingte Volumen für den Neubau des Seniorenheims ist beträchtlich. Um die Dominanz der Villa Tanner zu erhalten, werden die beiden seitlich angeordneten, neuen Volumen nur bis zur Rückfassade der Villa vorgerückt.
Die Terrassenanlage neben und vor der Villa bleiben unberührt und dienen als Gartenanlage der Neubauten. Auf der Nordseite der Villa Tanner entsteht zusammen mit den Neubauten ein grosser, vielfältig nutzbarer und belebter Hof. Sämtliche Zugänge und Erschliessungen erfolgen über diesen gestalteten Hof. Der Wohnungsbau ist in zwei einfache Baukörper gegliedert. Der kleinere nimmt die Körnung und Geschossigkeit der Nachbarbebauung auf.
Freiraumkonzept
Die traditionsreiche Villa Tanner mit der terrassierten Gartenanlage der Gebrüder Mertens aus dem Jahre 1918 steht im Zentrum des Areals. Der Villa symmetrisch vorgelagert baumbestandene Hofgarten, rund um die bestehende, von einem Trog umfasste Blutbuche erhält als gemeinsamen Ankommensort mit der TG-Einfahrt, der Besucherparkierung und weiteren gemeinschaftlichen Aufenthaltsmöglichkeiten besondere Aufmerksamkeit und
Nutzerqualitäten
Angrenzend an den Hofgarten lädt eine grosszügige Brüstungssituation mit dem Restaurant zum Verweilen ein. Dies mit einer wunderbaren Aussicht in die Ferne und gibt Einblicke auf den im Sockelgeschoss liegenden Aktivierungs- und den noch weiter unten liegenden historischen Terrassengarten frei. Der Aktivierungsgarten ergänzt das Therapieangebot im Freien und findet seine Bestimmung durch ein Blumenrasenparterre mit gemähten Wegen, Hochbeeten, Wasserbecken und einer berankten, Schatten spendenden Pergola. Sträucher- und Staudenbepflanzungen akzentuieren den Bereich rund um die zweite bestehende Blutbuche wie auch denjenigen im Dementengarten. Dieser kann von den unteren Gartenebenen über eine Treppe wie auch durch den direkten Ausgang aus dem 1. Obergeschoss erreicht werden.
Die einzelnen Gebäude sind mit Treppen und Wegen so miteinander verwoben, dass eine möglichst hohe Durchlässigkeit im Aussenraum erreicht werden kann und die Durchmischung der verschiedenen Nutzungsgruppen gefördert wird. Die formale Gestaltung lehnt sich dabei an den historischen, mehrheitlich orthogonal angelegten Garten an. Der Aussenraum der beiden Wohnbauten wird als durchgehende Wiesenfläche mit einzelnen Gehölzen gestaltet und führt mit ergänzenden Wegverbindungen über in den südöstlichen Mertensgarten.
Auftragsart
Wettbewerb 2019, 1. Rang
Auftraggeber
Zweckverband Altersheim Geserhus
Standort
Rebstein/CH
Umfang
Neu- und Umbau
Nutzung
Seniorenheim, Geserhus, Mehrfamilienhäuser
Einheiten
57 Pflegezimmer, 18 Wohnungen
Gebäudevolumen (SIA 416)
ca. 28’000 m3
Geschossfläche (SIA 416)
ca. 9’500 m2
Projektteam
Carlos Martinez, Matthias Waibel, Christina Stöcklin, Alex Buob, David Gschwend, Dominik Österlein
Projektpartner
Alex Buob AG und Landschaftsarchitekt Pauli I Stricker GmbH