Vorbild und Inspiration für das Schlafhaus ist der «Hórreo», ein vom Erdboden abgehobenes, kleines Gebäude, das in seiner traditionellen Form als Getreidespeicher diente. Bei dem Entwurf ging es weniger darum, standortspezifische Bezüge zur Region Asturien zu schaffen, sondern vielmehr um die typologischen Ansätze: Der ellipsoide Baukörper besteht aus einem Holzstecksystem, das leicht zusammengebaut werden kann und wie der Hórreo auf hohen Beinen steht, um unerwünschten Besuchern den Zugang zu erschweren. Betreten wird das Gebäude durch eine herausklappbare Treppe, die im hochgezogenen Zustand den Eingang komplett verschliesst und so für ausreichend Privatsphäre sorgt. Als Skelett dient ein selbsttragendes Holzgerippe aus sechs Zentimeter dicken Dreischichtplatten, umspannt von Baumwollstoff auf welchem ein dreilagiger Anstrich aus Acryllack aufgetragen ist.
Im Zuge der Eröffnung des Kunsthaus Bregenz 1997 liess CALC das Ufo mitten in den Bregenzer Seeanlagen landen. Das NAVE diente als vorübergehendes Internet-Terminal und Präsentationsplattform. Auf vier Computern konnte die Entstehung des Schlafhauses sowie zahlreiche Arbeiten unterschiedlicher Künstler abgerufen werden. Nach der Finissage wurde die Stoffhaut des Raumkörpers zerschnitten und die einzelnen Stücke verkauft. Dadurch konnte der «Flug» des Ufos in seine heutige Heimat Spanien finanziert werden.
Auftraggeber
CALC
Nutzung
Schlafhaus
Planungszeit
1994
Bauzeit
1995
Gebäudevolumen (SIA 416)
ca. 120 m3
Geschossfläche (SIA 416)
ca. 60 m2
Projektteam
Carlos Martinez, Marco Koeppel
Fotos
Ignacio Martinez, Koeppel Martinez Architekten