Rhythmus und Takt
«Wie baut man ein Haus für eine Familie mit beschränktem Budget?», lautete die Ausgangsfrage für dieses Projekt. Damals war es unüblich, sich am Investitionsrahmen der Auftraggebenden zu orientieren und die Umsetzung budgetgerecht anzugehen. Heute ist «design to cost» die Norm.
In der Siedlung Prosa liegen 14 Doppelhaushälften hufeisenförmig um einen gemeinsamen Hof. Sie zeichnen sich durch ihre wirtschaftliche Bauweise aus. Zur Vereinfachung beruht jedes Gebäude auf einem Ein-Meter-Raster. Dank Vorfertigung der Holztafelelemente gelang es, die Hauptstrukturen innerhalb von nur acht Tagen aufzurichten. Erstmalig in der Schweiz kamen Brandwände aus Holz zum Einsatz. Die einheitliche Bauweise, die harmonisch getaktete Anordnung und die beschwingten Baukörper mit Pultdächern erzeugen eine rhythmische Architektursprache.
Alle Fassadenöffnungen sind in der ganzen Siedlung auf zwei Standardgrössen festgelegt. Im Inneren halten die tragenden Aussenwände die Etagen frei von Gliederungen. Lediglich die Treppe strukturiert den Raum. Sie ist in jedem Haus gleich gesetzt. Die Auftraggebenden planten ihr spezifisches Raumprogramm und die Bespielung sämtlicher Oberflächen gemeinsam mit den Architekten. Durch die aktive Einbindung der Eigentümerinnen und Eigentümer vor Baubeginn konnte sich früh ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickeln.
Noch heute überzeugt die Siedlung Prosa mit einem Höchstmass an individueller Wohn- und Lebensqualität inmitten bestehender Quartierstrukturen.
Auftraggeber
14 private Familien
Generalplaner
Sonnenbau Gruppe
Nutzung
Wohnen
Wohneinheiten
14 Reihenhäuser
Planungszeit
1994
Bauzeit
1996
Gebäudevolumen (SIA 416)
ca. 8’400 m3
Geschossfläche (SIA 416)
ca. 3’500 m2
Projektteam
Carlos Martinez, Marco Koeppel
Fotos
Markus Baumgartner