Die Kirche St. Mangen ist eine der kultur- und stadtlandschaftlich ansprechendsten Plätze der St. Galler Altstadt und eines der markantesten kirchlichen Bauwerke in architektonisch einzigartiger Ausführung.
Erbaut im 11. Jahrhundert, galt der frühromanische Sakralbau über Jahrhunderte hinweg als Ziel vieler Wallfahrer. Bis 1895 wurden dort die christkatholischen Gottesdienste abgehalten. Seit der Erbauung der Christuskirche finden heute nur noch selten Liturgien statt. Für die älteste Kirche St. Gallens ist somit eine Umnutzung vorgesehen. Die neue Offene Kirchesoll neben ihrem kontemplativen Profil ein zeitgemässes kulturelles, theologisches und gesellschaftliches Programm anbieten.
Gefordert ist ein Raumkonzept, das respektvoll mit der Substanz umgeht und mit wenigen Mitteln eine flexible Dauernutzung der Kirche ermöglicht. Auf diese Bauaufgabe wird mit einer reversibel eingelegten Plattform sowie einem multifunktionalen Möbel als raumbildendes Element geantwortet. Zwischen Lang- und Querhaus positioniert, gliedert die allseitig begehbare Box den kreuzförmigen Kirchenraum in vier separat zugängliche Bereiche, ohne diese komplett voneinander zu trennen. Herzstück des Möbels ist der „Raum der Stille“ im Chorbereich als Ort christlicher Spiritualität und Tradition sowie die darüber liegende Galerie mit eigener Tribüne für Konzerte oder Theatervorstellungen.
Auftraggeber
Wirkraum Kirche
Standort
St. Gallen/CH
Nutzung
Umgestaltung Kirche
Planungszeit
2016
Gebäudevolumen (SIA 416)
ca. 2’300 m3
Geschossfläche (SIA 416)
ca. 350 m2
Projektteam
Carlos Martinez, Matthias Waibel, Tobias Haefelin